03.04.2020

Wann ist der richtige Anbauzeitpunkt bei Mais?

In den letzten 15 Jahren haben sich die Wärmesummen gegenüber den vorangehenden 30 Jahren vor allem im Süden Österreichs deutlich erhöht. Eine Auswirkung davon ist, dass der Maisanbau  immer früher erfolgt – mit Vor- und Nachteilen.

Vorteile eines frühen Anbaus:

  • längere Vegetationszeit
  • Blüte früher bei gleicher Reife
  • Wasserbedarf – Sommertrockenheit mildern oder umgehen
  • bessere Abtrocknung bei gleichen Sorten

 

Nachteile eines frühen Anbaus:

  • höheres Risiko, dass durch niedrigere Bodentemperatur oder Schlechtwetter nach dem Anbau der Aufgang verzögert wird, wie 2019.
  • Frostgefahr steigt (2012, 2016)
  • spätere Sorten haben einen höheren Wärmebedarf, eventuell eine schlechtere Jugendentwicklung und durch die spätere Blüte kann sich ein Wasserproblem ergeben.
  • späte Abreife erhöht das Ernterisiko, Verpilzung möglich

Wie kann auf diese veränderten Voraussetzungen reagiert werden?

  • Bei der Sortenwahl soll nicht der gesamte Wärmezuwachs durch eine spätere Reifezahl abgedeckt werden.
  • Spätes Material unbedingt auf Fusariumanfälligkeit prüfen.
  • Die Stresstoleranz wird ein immer wichtigeres Merkmal – dabei auch die Anfälligkeit für Blattkrankheiten beachten.
  • Den Wuchstyp auf den Standort abstimmen
  • Überlegen, ob die Wasserversorgung zur Blüte mit der gewählten Reifezahl gesichert ist.

Bei frühem Anbau - Risiko einschätzen

Für Mais ist eine Keimtemperatur von mind. 9 – 10 °C notwendig, darunter gibt es kein Wachstum.

Auf den Langzeitwetterbericht achten – Kälteperioden nach der Saat vermeiden.
Jeder Tag länger, den der Mais braucht um die Bodenoberfläche zu durchbrechen, verschlechtert die Auflaufrate gerade bei hohem Schädlingsdruck (2019).
Bei früher Saat oder schweren Böden sollen die Körner in einer geringeren Tiefe abgelegt werden, um die Keimung und das Auflaufen zu fördern.
Ein optimaler Beizschutz bringt besonders hier eine Verbesserung, da während der Zeit der Keimung die Pilzinfektionen hintangehalten werden.
Die Saatgutbehandlung mit OPTIPLUS bei Maissaatgut der SAATBAU LINZ ist eine Kombination von zwei Fungiziden, Spurenelementen und einem Repellent gegen Vogelfraß.
Bei zu erwartendem höheren Schädlingsdruck (Saatenfliege, Drahtwurm…) die Möglichkeit der insektiziden Beizung bzw. des Einsatzes registrierter Insektizidgranulate nutzen.

Albert MÜLLNER
Beratung Pflanzenbau
SAATBAU LINZ