20.05.2025
Mit Futterzwischenfrüchten ausgleichen
Futterqualität beginnt mit der richtigen Mischung - FUTTERPROFI EI im Fokus
Wenn Dauergrünland oder Silomais nicht ausreichen, bieten Futterzwischenfrüchte eine Lösung. Die Trockenmasseerträge schwanken witterungsbedingt und erreichen im Sommer bis zu 4 t TM/ha. Überjährige Mischungen nutzen Winterfeuchte und liefern im Frühjahr noch zusätzlich bis zu 6 t TM/ha.
Die Mischung macht die Qualität
Die Rohproteingehalte variieren zwischen 11 und 20 % XP, abhängig von Düngung und Leguminosenanteil. Für eine bessere Silierfähigkeit sollten Leguminosen mit Gräsern kombiniert werden, da diese den Zuckergehalt erhöhen und überschüssigen Stickstoff aufnehmen. Schlechte Erntebedingungen, wie hohe Rohaschegehalte, mindern die Futterqualität, was im Frühjahr aufgrund der zunehmenden Tageslänge weniger problematisch ist.
Leguminosen dosiert einsetzen
Einer sehr großen Beliebtheit erfreut sich der Alexandrinerklee im Zwischenfruchtanbau. Er ist sehr raschwüchsig, meist preiswert, mehrschnittig, frostet sicher ab und wird von den Rindern auch gerne gefressen. Somit darf er in keiner Futterzwischenfrucht fehlen. Er hat einen höheren Wasserbedarf im Vergleich zum Perserklee welcher sehr trockenheitsverträglich ist. Dieser neigt jedoch mehr zur Mattenbildung, die im Herbst ein Austrocknen des Bestandes verhindert. Bei feuchter Witterung kann es so zur Bildung von Schimmelsporen kommen. Deswegen sollte er keine zu dominante Rolle in einer Mischung einnehmen. Eine weitere wichtige Leguminose ist der Inkarnatklee, welcher etwas langsamer in der Jugendentwicklung als die erwähnten Kleearten ist. Zu seinen Vorteilen zählen neben der Preiswertigkeit die Überjährigkeit, wodurch im Frühjahr vor der Maisaussaat noch eine Nutzung erfolgen kann. Bekannt wurde der Inkarnatklee durch die Verwendung als Komponente im LANDSBERGER GEMENGE und im RAPSO-Blühstreifen.
Zu den Vertretern der großkörnigen Leguminosen zählen die Sommerwicken und die Sommerfuttererbsen. Auf Grund der Größe des Saatgutes kann eine tiefere Aussaat erfolgen (gleichmäßigerer Aufgang bei Trockenheit). Der niedrige Trockenmassegehalt erfordert ein ausreichendes Anwelken um eine Silagenutzung denkbar zu machen. Der hohe Eiweißgehalt fördert die Schmackhaftigkeit bei der Verwendung als Futterzwischenfrucht, jedoch erschwert er auch den Ablauf des Silierprozesses. In einer Mischung mit großkörnigen Leguminosen muss daher bewusst auf die Kombination mit diversen Gräserarten (z.B.: Hybridsudangras; ähnliche Saattiefe) geachtet werden, um eine Silagenutzung zu ermöglichen. Gleiches gilt für Winterwicken und Winterfuttererbsen. Trotz ihrer Winterhärte gilt zu beachten, dass bei einer Schnittnutzung nach der Blüte im Herbst, es zu keinem Wiederaustrieb im Frühjahr kommt. Deswegen keine zu frühe Aussaat dieser Komponenten!
Praxistipp FUTTERPROFI EI
FUTTERPROFI EI ist die ideale Ergänzung auf Ackerflächen, um ausreichend rasche Grundfutterreserven für das Vieh zu schaffen. Dabei muss die Aussaat zeitnah nach der Getreideernte erfolgen. Die rasche Bestandsentwicklung von FUTTERPROFI EI ermöglicht einen ertragreichen Schnitt im Herbst und darüber hinaus noch einen zusätzlichen Schnitt im darauffolgendem Jahr. Im Frühjahr empfehlen wir maximal 1 Schnitt mit anschließendem Umbruch und Maisaussaat.
Gräser mit Alternativen
Bekannte Vertreter in diesem Segment sind diverse Raygräser (Weidelgräser), die nach Winterhärte aufsteigend folgendermaßen gereiht werden: Einjähriges Raygras, Italienisches Raygras, Bastardraygras, Englisches Raygras. Mit höherer Winterhärte verläuft die Jugendentwicklung langsamer. Alle Raygräser benötigen ausreichend Wasser und Nährstoffe für hohe Trockenmasseerträge. Wassermangel führt zu Stress und vorzeitiger Samenbildung, was die Futterqualität mindert.
Als Alternative eignen sich trockenheitsverträgliche Hirsearten mit tiefem Wurzelwerk und geringen Düngeansprüchen. Sie benötigen Bodentemperaturen über 14 °C und tolerieren meist keine feuchten Bedingungen. Hybridsudangras als wichtigster Vertreter ist mehrschnittig (erster Schnitt nach 60 Tagen, danach alle 30 Tage). Die Futterqualität nimmt, wie bei den Gräsern, mit dem Wechsel in die generative Phase stark ab. Aus diesem Grund ist eine Nutzung bei ca. 110 cm Wuchshöhe (Beginn Rispenschieben) empfehlenswert. Die Ernte erfolgt mit GPS-Vorsatz oder Schwadmähwerk, oft mit Anwelken. Die SAATBAU LINZ empfiehlt die Sorte BOVITAL als Garant für hohe Grün- und Trockenmasseträge in kurzer Zeit. In Kombination mit großkörnigen Leguminosen (Sommerwicke, Futtererbse,…) sorgt BOVITAL für ein ertragreiches und schmackhaftes Futterangebot, vor allem in trockenen Jahren bei knapper Futterversorgung.
DURINGRAS, eine Zwerghirse, gedeiht sowohl unter trockenen als auch feuchten Bedingungen. Das feine Saatgut wird idealerweise inkrustiert und flach (unter 1 cm) auf gut rückverfestigtem Boden gesät. Es ist mehrschnittig und frostet sicher ab wie Hybridsudangras.
Mischung für die Praxis
Für eine schnelle Bodenbedeckung im Sommer eignen sich Alexandrinerklee, Einjähriges und Italienisches Raygras. Inkarnatklee und Bastardraygras sichern die Nutzung im Frühjahr vor dem Maisanbau. Die Mischung „FUTTERPROFI EI“ hat sich in den Versuchen bewährt.
Christian DORNINGER
Produktmanagement Mais, Feldfutter & Grünland
SAATBAU LINZ
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