29.01.2025
Vom feinen Samen zur köstlichen Fülle
Mohn verbindet man meist mit dem Waldviertel und dem Waldviertler Graumohn, doch auch Oberösterreichs fruchtbare Ackerböden eignen sich gut für den Anbau.
Im Jahr 2024 wurden in Österreich knapp 1.700 ha Sommermohn angebaut. Die SAATBAU ERNTEGUT betreibt in Kefermarkt eine für Gewürze und Backsaaten spezialisierte Aufbereitungsanlage.
Sortenwahl
Mohn hat eine äußerst große Sortenvielfalt. Neben den allseits bekannten Blau- und Graumohnsorten, gibt es zusätzlich auch noch verschiedene Weiß- oder Rotmohnsorten.
Mohn ist ein Selbstbefruchter und eine Pflanze des Mittelbodens, wächst und gedeiht bevorzugt auf humosen, tiefgründigen und gut wasserversorgten, aber nicht zu Staunässe neigenden Böden.
Ein besonderer Schwerpunkt in der Züchtung liegt darin, schließende, nicht zum Samenausfall neigende, morphinarme Kapseln zu selektieren. Ein besonderes Vermarktungskriterium stellt der möglichst geringe Gehalt an Morphin im Erntegut dar. Dies lässt sich einerseits durch den Erntezeitpunkt beeinflussen, andererseits aber auch durch züchterische Tätigkeit bearbeiten. Bei diesem Merkmal spielen besonders die heimischen Mohnsorten ARISTO und FLORIAN ihre Stärken aus.

Kaum eine andere Kulturpflanze hat kleinere Samen und ein so geringes TKG (0,2 – 0,5 g). Dadurch bedingt stellt Mohn auch ganz besondere Ansprüche an die Aussaat, die ab Mitte März erfolgen kann. Für den erfolgreichen Anbau von Mohn ist neben dem optimalen Standort mit ausreichender Bodenfeuchte auch die Aussaat von großer Bedeutung. Besonders gefordert ist daher die Sätechnik, welche 0,8 – 1,3 kg Mohnsaatgut je Hektar konstant auf maximal 0,5 – 1 cm Tiefe ablegen soll. Um einen perfekten Feldaufgang zu erreichen, muss zusätzlich ein optimaler Bodenschluss gewährleistet werden, welcher beispielsweise durch Walzen hergestellt werden kann.

Ein besonderer Schwerpunkt in der Züchtung liegt darin, schließende, nicht zum Samenausfall neigende, morphinarme Kapseln zu selektieren. Ein besonderes Vermarktungskriterium stellt der möglichst geringe Gehalt an Morphin im Erntegut dar. Dies lässt sich einerseits durch den Erntezeitpunkt beeinflussen, andererseits aber auch durch züchterische Tätigkeit bearbeiten. Bei diesem Merkmal spielen besonders die heimischen Mohnsorten ARISTO und FLORIAN ihre Stärken aus.
Feldproduktion
Kaum eine andere Kulturpflanze hat kleinere Samen und ein so geringes TKG (0,2 – 0,5 g). Dadurch bedingt stellt Mohn auch ganz besondere Ansprüche an die Aussaat, die ab Mitte März erfolgen kann. Für den erfolgreichen Anbau von Mohn ist neben dem optimalen Standort mit ausreichender Bodenfeuchte auch die Aussaat von großer Bedeutung. Besonders gefordert ist daher die Sätechnik, welche 0,8 – 1,3 kg Mohnsaatgut je Hektar konstant auf maximal 0,5 – 1 cm Tiefe ablegen soll. Um einen perfekten Feldaufgang zu erreichen, muss zusätzlich ein optimaler Bodenschluss gewährleistet werden, welcher beispielsweise durch Walzen hergestellt werden kann.
Ähnlich wie die Zuckerrübe reagiert Mohn sehr empfindlich auf hohen Unkrautdruck. Dieser Konkurrenzdruck sollte rasch beseitigt werden, um dem Bestand ein optimales Wachstum zu ermöglichen. Auch Schnecken und Erdflöhe bedrohen die kleinem Pflänzchen. Im Vergleich mit andern Kulturpflanzen ist jedoch der Einsatz von Dünger, Insektiziden und Fungiziden gering und damit ist Mohn eine attraktive Low-Input Kultur mit dem Potenzial zu hohen Deckungsbeiträgen.
Der optimale Erntezeitpunkt ist erreicht, wenn die Kapseln beim Schütteln rascheln. Beim Drusch ist ein gewisser Prozentsatz an Schalenteilen zur Schonung des Erntegutes erwünscht.
Unter optimalen Bedingungen können so 700 bis über 1.000 kg/ha reine geerntet werden

Qualitätssicherung und Rohstoffveredelung
Doch mit der Ernteübernahme und der Ablieferung ist noch lange nicht das Ende der Wertschöpfungskette erreicht. Bis ein qualitativ hochwertiges Lebensmittel entsteht, müssen noch viele verschiedene Zahnräder ineinander greifen.
Bei Mohn ist die Lagerung direkt nach der Ernte von besonders hoher Bedeutung. Die feldfallende Ware wird nicht selten bei sommerlichen Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke eingebracht. Hier ist eine rasche Kühlung wichtig, um einen möglichen Verderb der Ware zu verhindern. Besonders gefährdet sind dabei Partien, welche bei der Ernte durch aggressive Mähdreschereinstellung (hohe Trommeldrehzahlen, geringer Korbabstand) beschädigt wurden. Dies ergibt auch einen optisch nicht ansprechenden Mohnsamen, der durch den Ölaustritt schnell verdirbt. Nachdem das Erntegut haltbar gemacht wurde, wird mit speziellen Reinigungsmaschinen nach Größe, Form, Gewicht und Farbe sortiert und auf bis zu 99,9 % Reinheit gereinigt. Erst nach dieser Standardisierung kann das Produkt weiterverarbeitet, zum Beispiel gedämpft werden.

All diese Arbeitsschritte werden von den hohen Ansprüchen der heutigen Lebensmittelindustrie begleitet. Dazu zählen etwa die lückenlose Rückverfolgbarkeit bis zum Landwirt, regelmäßige Pestizidscreenings und Zertifizierungen, wie etwa FSSC 22000, HACCP oder auch Kosher, welche selbst bei dem landwirtschaftlichen Urprodukt Mohn heute als Standard gelten.
Erst ab dem Zeitpunkt, wenn das Erntegut all diese Ansprüche erfüllt, kann dieses hochwertige Lebensmittel weiter zu köstlichen Füllen verarbeitet werden oder als klassische Bestreuung am Mohnflesserl im Backofen landen.
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