01.09.2022

Praxistipps zum Wintergerstenanbau 2022

Aussaattermin

Durch den Klimawandel und dadurch längeren Vegetationszeit im Herbst kann der Saattermin nach hinten verlegt werden – geringerer Blattlausdruck. Eine spätere Aussaat hilft nicht nur gegen Viren sondern auch gegen Ungräser wie zB Ackerfuchsschwanzgras, Trespe oder Windhalm. Extrem frühe Aussaattermine (vor 20. September) verursachen auch die Gefahr, dass der Bestand überwächst, mit Blattkrankheiten befallen wird oder sogar auswintert.

Auswahl gesunder Sorten

Mit der richtigen Sortenwahl kann der Krankheitsdruck bereits deutlich reduziert werden. ADALINA (mz) und SU LAUBELLA (zz) überzeugen neben hohen Erträgen vor allem mit bester Blattgesundheit.

„Schmieren“ bei der Aussaat vermeiden

Auf abgetrocknetes Saatbeet achten, die Gerste verträgt keine Bodenverdichtungen.

Vorsicht bei hohen Blattlaus- und Zikadendruck

Bei hohen Blattlaus- und Zikadendruck im Herbst muss entweder eine ständige Kontrolle mit gezielter Insektizidbehandlung erfolgen oder die Sortenwahl auf multivirusresistente Sorten abzielen. SENSATION (mz) ist eine neue Sorte mit Multiresistenz gegen verschiedene Viriosen wie auch den Gerstengelbverzwergungsvirus, welcher durch Blattläuse bei frühen Anbau übertragen wird.

Kalkung

Wintergerste ist für Kalkung auf säuerlichen Böden dankbar

Veredler TIPP

ADALINA bringt dieselben Kornqualitäten wie zz Sorten bei höheren Erträge. (Sortierung/ Hl-Gewicht)

 

 

Saatstärke nach Sortentyp und Saattermin anpassen

Saatstärke kann bei mehrzeiligen Sorten je nach Saattermin auf 220-250 Körner/² reduziert werden. Bei zz Sorten darf die Saatstärke (280< K./m²) nicht reduziert werden da die Bestandesdichte der wichtigste Ertragsfaktor bei den zz Sorten ist.