26.04.2021

Hirse

als wertvolle Futtergrundlage

Ein wertvolles Futter

Grundsätzlich gibt es mehrere Hirsearten. Die zur Kraftfutter- und Silageerzeugung wichtigste Art ist jedoch die Sorghumhirse (Mohrenhirse). Hirse gehört zu den C4 Pflanzen und ist daher gerade auch für trockenere Standorte sehr gut geeignet, da diese mit dem Wasser sehr sparsam umgehen können. Man unterscheidet Silohirsen, welche bis zu 4 m hoch werden können, und kurze Körnerhirsen mit ca. 1 m Wuchshöhe. Die Kornerträge liegen unter denen des Maises, können aber auch 10 t und mehr (13 t) pro Hektar betragen. Bei Schweinen ist das Futter sehr beliebt und wird gerne gefressen! Aufgrund der Rispe hat die Hirse eine geringere Verpilzungsgefahr/Mykotoxinbelastung. Auch ansonsten ist der Futterwert dem Mais sehr ähnlich. Damit stellt die Hirse eine sehr wertvolle Futtergrundlage dar.

Hirse braucht Wärme

Sorghum hat sehr viele Ähnlichkeiten mit dem Mais. Im Vergleich zu Mais bildet sie etwas weniger Blattmasse, aber mehr Seitenwurzeln aus. Sie lockert die Fruchtfolge auf und ist äußerst widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Auch ist die Hirse selbstverträglich, aber es empfiehlt sich die Fruchtfolge aufgrund der Gefahr zunehmender Verunkrautung. Hauptanforderung der Hirse an ihren Standort ist jedoch die WÄRME!!! Das gilt sowohl für den Anbauzeitpunkt, als auch bei der Jugendentwicklung und der Ausreife. Deshalb ist eine Aussaat nach Mais ab einer Bodentemperatur von 10°C anzustreben (Ende April/ Mitte Mai). Hirse ist gegenüber Spätfrösten sehr anfällig! Angebaut wird Körnerhirse bei einer Saattiefe von 24 cm und ca. 28 bis 38 Körner/m² bei hochwüchsiger Silohirse sind es ca. 25 Körner/m². Abgepackt ist das Saatgut daher in 300.000 Korn Säcken (1-Hektar-Packung). Die Saat kann mit der Sämaschine bzw. mit Einzelkorn erfolgen, wodurch auch die Maistechnik genutzt werden kann.

Dünung und Pflanzenschutz

ähnlich dem Mais

Auf den Pflanzenschutz ist höchste Sorgfalt zu legen, da die Hirse eine langsame Jugendentwicklung aufweist und dadurch eine geringe Konkurrenzkraft gegen Unkräuter besitzt. Gerade auf „(Unkraut)-Hirse in der Hirse“ ist zu achten. Hier kann auf chemischem Weg bzw. auch auf mechanische Weise gearbeitet werden.

Die Düngung von Körnerhirse liegt bei einem mittleren Ertragsniveau bei etwa 150 kg N, 85 kg P und 210 kg K. Die Ausbringung der Dünger empfiehlt sich, aufgrund der langsamen Jugendentwicklung und des anfangs schlechten Nährstoffaneignungsvermögens, so früh als möglich bzw. vor der Saat.

Hirse zählt zu den Alternativen

Bei der Abreife besitzt die Hirse ein gutes „StayGreen“, das heißt, dass die Pflanze noch grün ist und das Korn schon trocken! Das ist bei der Ernte unbedingt zu beachten, vor allem wenn die Hirse als Ganzkorn oder „Mus“ in den Silo kommt! Da übersieht man schnell den Erntetermin und das Erntegut wird zu trocken!

Hirse zählt außerdem laut Agrarmarkt Austria (AMA) in der Fruchtfolge nicht zum Getreide-, sondern zum Maisanteil!

Für den Veredelungsbetrieb sind die frühreife Körnerhirse ARSKY bzw. die spätreifende BENGGAL gesunde und wertvolle Sorten mit hohem Ertragspotential. Für die Ganzpflanzensilierung eignet sich besonders unsere hochwüchsige Sorte BIOMASS 133.

 

 

Philipp SOMMER
Außendienst BGLD (ohne ND),
NÖ Süd (WN, WB, NK), STMK Süd-Ost
SAATBAU LINZ