17.05.2023

Soja hacken – Tipps für mechanische Unkrautregulierung

Der Einsatz einer Hacke hat nicht nur im biologischen Ackerbau seinen Platz. Auch in der konventionellen Landwirtschaft wird zunehmend mehr gestriegelt und gehackt.

Die Sojabohne wächst am besten auf tiefgründigem, gut abgesetztem, nicht zu feinem Saatbett, auf mittelschweren Böden, bei warmen und feuchtem Klima (Soja hat einen hohen Wärme- und Wasserbedarf). Ein Erfolg in der Ernte ist nicht nur von der richtigen, mechanischen Unkrautregulierung abhängig, sondern folgende Empfehlungen sind schon vor dem Anbau entscheidend:

  • Der ph-Wert sollte zwischen 6,0–7,0 liegen. Flächen mit Wurzelunkräutern sind zu meiden.
  • Böden mit starker Stickstoffnachlieferung hemmen die Knöllchenbildung.
  • Die Sojapflanze kann Verdichtungen des Bodens nicht gut kompensieren.
  • Für eine schnelle Jugendentwicklung soll die Bodentemperatur bei der Aussaat mindestens 10 °C betragen.

Die Sojabohne hat geringe Ansprüche an die Vorfrucht. Günstige Vor- und Nachfrüchte sind Getreidearten (aufgrund des C/N-Verhältnis); Mais und Rüben sind ebenso teilweise möglich. Als eher ungeeignet hingegen erwiesen sich Leguminosen, Sonnenblumen oder Kartoffeln.
Achtung: Um eine gute Entwicklung von Knöllchenbakterien zu gewährleisten, sollte das Saatgut kurz vor der Saat mit einem Rhizobienpräparat geimpft werden.

 

Mechanische Unkrautregulierung in Soja

  1. Blindstriegeln (ca. 3–4 Tage nach der Saat), der Aussaatzeitpunkt sollte mit dem passenden Wetter zum Blindstriegeln abgestimmt werden. Die wichtigste Voraussetzung für das Blindstriegeln ist eine exakte Saattiefe (ca. 3–5 cm) und ein ebenes feines Saatbett.
  2. Hacken (Hackgerät oder Rotorhacke), sobald die Keimblätter voll entfaltet sind. Die Sojabohne kann mit Verschüttungen gut umgehen.
  3. Sanftes (Quer-)striegeln 1–2 Tage nach dem Hacken: Erde wird wieder von der Sojabohne abgestriegelt.
  4. 3–4-Blatt-Stadium: Hacken und Krustenbrechen wird mit einem Hackgerät inkl. Fingerhacke oder Rollstriegel oder einer Rotorhacke durchgeführt.
  5. Je nach Unkrautdruck bzw. Verkrustung kann nach 1–2 Wochen erneut gestriegelt oder gehackt werden.
  6. Kurz vor der Blüte: Letzter Hackdurchgang mit Fingerhacke. So wird Unkraut in der Reihe erfasst und in der Reihe angehäufelt. Zusätzliches Anhäufeln kann mit Häufelscharen oder Häufelscheiben passieren.

Mehr Infos dazu im Handbuch des Bio-Ackerbaus von Einböck.

 

Tipps zur richtigen Einstellung des Hackgeräts

Die richtige Einstellung des Hackgerätes ist ausschlaggebend für erfolgreiche Hackdurchgänge und somit für eine ertragreiche Ernte.Für die richtige und professionelle Hacktechnik-Einstellung ist es wichtig, sich genügend Zeit zu nehmen.Grundsätzlich gilt: Schon mit einer genauen und präzisen Saatbettbereitung und Aussaat beginnt der spätere Erfolg beim Hacken!

Einstellung beim Anbau des Hackgeräts an den Traktor

  • Der Höhenausgleich der Unterlenker soll freigestellt werden.
  • Unterlenkerstreben sollten immer gleich lang sein.
  • Beim Anbau eines Hackgeräts ohne Kameralenkung müssen die seitlichen Unterlenkerstabilisatoren geöffnet sein.
  • Beim Anbau des Hackgeräts mit Kameralenkung ist es wichtig, dass die Unterlenker gesperrt sind – die Kugel in den Unterlenkerlaschen muss „spielfrei“ montiert werden.
  • Der Oberlenker muss so eingestellt werden, dass die Maschine waagrecht arbeitet.

Einstellung der Arbeitstiefe und Werkzeuge

  • Grundsätzlich gilt: So tief wie nötig – so flach wie möglich.