24.08.2020
Wintergerste auf der Erfolgsspur
Landwirte setzen auf Wintergerste, da die Herbstkultur Jahr für Jahr sichere Erträge liefert. Die Pflanzenzüchtung hat maßgeblichen Anteil am Ertragsfortschritt geleistet.
Die Wintergerste erreicht vor der Winterruhe das Stadium Bestockungsende und kann damit im Frühjahr mit einem gut entwickelten Wurzelsystem starten. Die Winterfeuchtigkeit kann von Wintergerste besonders gut genutzt werden, gegenüber Sommergetreide. Ein Bestandesschluss im Frühjahr ist zeitig gegeben, was die unproduktive Verdunstung reduziert.
Das Ährenschieben und die Einkörnungsphase erfolgen bereits früh, damit wirkt sich Frühsommertrockenheit geringer aus. Das spiegelt sich eindrucksvoll in den Erträgen die letzten Jahre wieder. Auch im Jahr 2020 konnten in der Praxis sehr gute Erträgen eingefahren werden. Vor allem die neue mehrzeilige ADALINA und die zweizeilige AMBROSIA liefern hervorragende Leistungen. Beide Sorten übersteigen heuer das Ertragsniveau von 10.000 kg/ha Kornertrag deutlich, ADALINA erzielt an 12 Orten durchschnittlich 10.200 kg/ha.

PRAXISERTRÄGE AUS OFFIZIELLEN VERSUCHEN UND SAATBAU LINZ STREIFENVERSUCHEN 2020
ADALINA (1. TABELLE) UND AMBROSIA (2. TABELLE)

Basis für Höchsterträge bereits im Herbst
Der Anbau erfolgte in den vergangenen Jahren unter optimalen Voraussetzungen. Die trockene Herbstwitterung kam der Kultur besonders entgegen, vor allem wurden Verdichtungen durch die Bearbeitung vermieden.
Eine entsprechende Saatbeetbereitung ist Grundvoraussetzung. Die optimale Saatzeit befinden sich je nach Region zwischen 20. September und 10. Oktober, die vergangen Jahre ermöglichten aber auch Saaten bis Ende Oktober. Wichtig ist, Wintergerste trocken zu säen, in ca. 3 cm Tiefe, um ein optimales Auflaufen zu gewährleisten. Eine gute Rückverfestigung wird empfohlen, um Halmheber zu vermeiden.
Um höchste Erträge zu erreichen, muss Wintergerste vor dem Winter das Stadium der Bestockung abschließen. Bis dahin wird die Kornzahl pro Ähre festgelegt.
Für 10.000 kg/ha Ertrag sind 1 kg/m2 nötig
Um Spitzenerträge von 10.000 kg/ha zu erreichen, ist ein Kornertrag von 1 kg/m² nötig. Dazu müssen im Ertragsaufbau alle drei Ertragsfaktoren (Bestandesdichte, Kornzahl/Ähre und TKG) optimiert werden.
Mehrzeiligen Sorten wie ADALINA bilden dazu idealerweise
- 625 Ähren/m² mit 40 Körnern/Ähre mit einem TKG von 40 g
Zweizeilige Sorten wie AMBROSIA müssen
- 1.000 Ähren/m² mit 20 Körnern/Ähre und einem TKG von 50 g bilden
Diese theoretische Darstellung gilt es tatsächlich in der Praxis zu verwirklichen. Unsere Empfehlung für Ihren Erfolg bei Wintergerste sind die beiden Neuzüchtung ADALINA und AMBROSIA – beide Sorten sind früh in der Reife, gesund und erzielen Spitzenerträge.
Das könnte Sie auch interessieren

News
Beikrautregulierung: Mit Untersaaten im Mais
Die stillen Helfer im Mais: Wie Untersaaten den Boden schützen und den Pflanzenschutz nachhaltig verändern können…
Mehr erfahren
News
Wo ist das Protein geblieben?
Mit den richtigen Managementmaßnahmen zu einer höheren Stickstoffeffizienz
Mehr erfahren
News
Sojasorten 2025 – Unsere Empfehlung
Die Sojabohne wird auch für das Frühjahr 2025 eine interessante Kultur bleiben.
Mehr erfahren
News
Vertragsmodell Sommerbraugerste (konventionell)
Die SAATBAU ERNTEGUT bietet für das Frühjahr 2025 wieder attraktive Vertragsmodelle mit der Sommerbraugerste LEANDRA an.
Mehr erfahren
News
Vom feinen Samen zur köstlichen Fülle
Mohn verbindet man meist mit dem Waldviertel und dem Waldviertler Graumohn, doch auch Oberösterreichs fruchtbare Ackerböden…
Mehr erfahrenOnline
05.02.2025
19.00 Uhr
SAATBAU ACKERdemie Webinar: Soja – Zuchtfortschritt und Innovation in der Saatgutinokulierung
Online
12.02.2025
19.00 Uhr
SAATBAU ACKERdemie Webinar: Winterweizen – Wo ist das Protein geblieben?
Niederösterreich