30.05.2023

Zwischenfrucht – Einfluss von Mischungen auf Nährstoffgehalt

Zwischenfruchtmischungen sind in der heutigen Landwirtschaft gängige Praxis. Viele Landwirte sind sich über die positiven Auswirkungen von Zwischenfruchtmischungen noch nicht vollends bewusst.

Das Zwischenfrüchte den Boden vor Erosion, direkter Sonneneinstrahlung, unproduktiver Verdunstung und vielen weiteren Umwelteinflüssen schützen, welche nachteilige Wirkungen auf die Bodenfruchtbarkeit haben können, ist landläufig bekannt. Jedoch haben nicht nur Umwelteinflüsse Auswirkung auf den Boden, sondern auch die Zwischenfruchtmischungen selbst haben Einfluss auf die Bodenfruchtbarkeit. Im Rahmen einer Bachelorarbeit untersuchte die SAATBAU LINZ in Zusammenarbeit mit der FH Wels diese Auswirkungen.

Um diese Auswirkungen auf den Boden genauer zu untersuchen wurden auf zwei Standorten in Oberösterreich Versuche mit jeweils vier verschiedenen Zwischenfruchtmischungen angelegt, analysiert und verglichen. Das Ziel dieser Versuche war es, festzustellen ob signifikante Unterschiede zwischen den verschiedenen Zwischenfruchtmischungen hinsichtlich Stickstoff, Phosphor und Bodenfeuchte bestehen und wie sich diese auf die Bewirtschaftung der nächsten Hauptfrucht auswirken können.

Die Aussaat der vier Zwischenfruchtmischungen (Bodenfit, Nitrofit, Fabafit und Wassergüte früh) erfolgte am 18.07.2022 beziehungsweise am 3.08.2022 nach der Vorfrucht Wintergerste. Am 23.03.2023 wurden Boden- und Zwischenfruchtproben entnommen und im Labor auf Nmin-Gehalt, potentiell pflanzenverfügbarer Phosphorgehalt und Feuchte im Boden analysiert. Zusätzlich wurde bei den abgefrosteten Zwischenfruchtmischungen der Trockenmasseertrag, Stickstoffgehalt und Phosphorgehalt untersucht.

Was bewirken die unterschiedlichen Zwischenfruchtmischungen?

Es zeigt sich, dass im Feuchtgebiet die Trockenmasseerträge und die Zusammensetzung der Zwischenfruchtmischungen keinen Einfluss auf die Bodenfeuchte haben. Die ausgiebigen Niederschläge in den Wintermonaten, welche die Bodenwasservorräte wieder zur Gänze auffüllen, sorgen für ausreichend Wasserversorgung für die nachfolgende Hauptkultur.

Die Ergebnisse der Phosphorgehalte in den verbleibenden Zwischenfruchtmischungen führten zu keinem signifikanten Ergebnis. Grund dafür waren ähnliche Gehalte in den jeweiligen Mischungen sowie der zu geringe relative Gehaltsanteil (2-3%) der Mischungen zum Gehaltsanteil im Boden (0-90 cm). Jedoch konnten bei den potentiell pflanzenverfügbaren Phosphorgehalten im Boden Unterschiede nachgewiesen werden.

Im Gegensatz zum Phosphorgehalt waren die Stickstoffgehalte in den Zwischenfruchtmischungen maßgeblich am Gesamtstickstoffertrag beteiligt. Zwischen 47 und 51% des Gesamtstickstoffes befanden sich zum Zeitpunkt der Probennahme im März noch in den Restpflanzen. Es zeigte sich, dass Nitrofit durch seinen hohen Leguminosenanteil mit Abstand den höchsten Stickstoffertrag und den niedrigsten Phosphorertrag generierte. Wassergüte früh hatte die höchsten Phosphorerträge und mittelmäßige Stickstofferträge. Fabafit zeigte ein ähnliches Verhältnis von Phosphor zu Stickstoff wie Wassergüte früh, jedoch auf einem niedrigeren Ertragsniveau. Der Stickstoffertrag war dabei mit Abstand der geringste unter den Varianten. Bodenfit zeigte gleiche Phosphor- und Stickstoffgehalte und ist somit die „ausgeglichenste“ Zwischenfruchtmischung dieses Versuches.

Es zeigt sich, dass im Feuchtgebiet die Trockenmasseerträge und die Zusammensetzung der Zwischenfruchtmischungen keinen Einfluss auf die Bodenfeuchte haben. Die ausgiebigen Niederschläge in den Wintermonaten, welche die Bodenwasservorräte wieder zur Gänze auffüllen, sorgen für ausreichend Wasserversorgung für die nachfolgende Hauptkultur.

Die Ergebnisse der Phosphorgehalte in den verbleibenden Zwischenfruchtmischungen führten zu keinem signifikanten Ergebnis. Grund dafür waren ähnliche Gehalte in den jeweiligen Mischungen sowie der zu geringe relative Gehaltsanteil (2-3%) der Mischungen zum Gehaltsanteil im Boden (0-90 cm). Jedoch konnten bei den potentiell pflanzenverfügbaren Phosphorgehalten im Boden Unterschiede nachgewiesen werden.

Fazit

Jede dieser Zwischenfruchtmischungen hat seine Vor- und Nachteile und eine Berechtigung. Bei Nitrofit könnte durch den hohen Stickstoffertrag bei der nächsten Hauptfrucht N-Dünger eingespart werden. Vorsicht ist bei dieser Zwischenfruchtmischung auf besonders leichten und durchlässigen Böden zu geben, da dort die Gefahr der Nitratauswaschung erhöht ist. Eine nachfolgende Hauptkultur mit hohem Stickstoffbedarf zB. Mais ist empfehlensert.

Bei der Variante Wassergüte früh kann die Phosphordüngermenge um den Faktor 0,75 angepasst werden, bei Fabafit und Bodenfit um den Faktor 0,8.

Fabafit, die Mischung ohne Leguminosen, hinterlässt mit Abstand den niedrigsten Gehalt an Stickstoff, da lediglich der vorhandene Stickstoff aus der Bodenlösung gesammelt und speichert wird. Dies ist auch das Ziel dieser Mischung, um eine perfekte Vorfruchtwirkung für Leguminosen zu haben.

Christoph Üblacker

Raimund Brandstetter