01.04.2025

Maisanbau richtig starten – Fehler von Anfang an vermeiden

Die Frage des Anbauzeitpunkts

In den letzten 30 Jahren hat sich der Anbauzeitpunkt von Mais enorm nach vorne verschoben mit Schwankungen in den einzelnen Jahren.  Ein früherer Anbauzeitpunkt bei passenden Bedingungen (Licht, Wärme, Wasser) ermöglicht einen längerer Vegetationszeitraum, welcher bei der Sortenwahl durch eine höhere Reifezahl mit höherem Ertragspotenzial genutzt werden kann.

Abbildung 1: Verschiebung des Anbauzeitpunktes von Mais und Soja in den letzten Jahren (Quelle: Zuchtstation Schönering).

Der optimale Anbauzeitpunkt kann Anfang oder auch Ende April sein, Fakt ist, der Mais braucht aufgrund seiner Biologie für die Keimung eine Bodentemperatur in Saattiefe von mindestens 9-10 °C sowie eine Wärmesumme von 100-115 °C vom Anbau bis zum Aufgang. Das vergangene Jahr 2024, mit verlockenden warmen Bedingungen im März und anschließender Kältephase im April, hat klar gezeigt, dass die notwendige Bodentemperatur eine essenzielle Voraussetzung für einen zügigen Maisaufgang ist. Grundsätzlich sollte die Maisaussaat zu Beginn einer warmen Witterungsphase mit weiterhin steigenden Temperaturen vollzogen werden. Mindestens einen Tag vor einem Wetterumschwung (Kälte, Nässe) sollte der Mais im Boden sein. Das vergangene Jahr bestätigte auch, dass früher gesäte Bestände (Anfang April) im Vergleich zu gesäte Bestände einen Tag vor Wetterumschwung, der Kältephase besser trotzten.

Feldaufgang ist entscheidend

Je länger das Saatkorn im Boden liegt ohne aufzulaufen, desto geringer fällt der Feldaufgang aus. Unter 15 Tagen bei optimalen Bedingungen liegt der Feldaufgang zwischen 90 und 95 %. Je früher der Anbauzeitpunkt, desto höher ist auch die Gefahr von Spätfrösten. Mais hat eine Frosthärte von -2 bis -3°C, wenn der Vegetationskegel noch geschützt unter der Erde liegt sogar bis -6°C, ab dem 5-6 Blattstadium ist dieser nicht mehr geschützt.

Abbildung 2: Feldaufgangsrate bei Mais in Abhängigkeit der Aufgangsdauer.

Bestandesdichte in Abhängigkeit vom Anbauzeitpunkt

Die Belichtung vom Feldaufgang bis zur Anlage der Fahne (4- bis 6-Blatt-Stadium) bestimmt die Pflanzenentwicklung. Der Einfluss des Lichts auf Pflanzen wird als Fotomorphogenese bezeichnet. Bei einer frühen Aussaat unter kürzeren Tagen zeigt Mais seinen typischen Kurztagscharakter. Während die generativen Organe (Fahne, Rispe, Kolben) angelegt werden, ist zu diesem Zeitpunkt die Maispflanze noch sehr kompakt. In diesem Fall sind höhere Saatstärken möglich. Wird Mais im Mai gesät, wird die Pflanze länger bevor sie generative Organe anlegt. Empfohlen werden dann geringere Saatstärken.

Die erforderliche Pflanzenzahl pro Hektar oder Teilfläche kann grob in Abhängigkeit von der Wasserversorgung und dem Ertragspotenzial des Standorts geschätzt werden. Bei der Festlegung der Saatstärke sind Faktoren wie Sorte, Standort, Wasserhaushalt und Saattermin zu berücksichtigen.

Frühere Sorten erfordern eine höhere Bestandsdichte, die je nach Wasserverfügbarkeit bis 11 Pflanzen pro Quadratmeter liegen kann. Dies liegt daran, dass der Kolbenertrag dieser Sorten begrenzt ist und sie aufgrund ihrer schnelleren Entwicklung insgesamt kleiner bleiben.

Welche Saatbettansprüche verlangt Mais?

Die Wurzelentwicklung bei Mais ist der Schlüssel zum Erfolg, diese war im Jahr 2024 nicht ideal. Die Maispflanze braucht unter trockenen als auch feuchten Bedingungen einen tiefen Wurzelraum, wo sich die Wurzel stressfrei ausbreiten kann. Dies gelingt meistens nur mit ausreichend tiefer Bodenlockerung, im Idealfall bereits im Spätsommer beim Zwischenfruchtanbau, egal mit welchem Bodenbearbeitungsgerät. Jedoch hat das Frühjahr 2024 gezeigt, dass unter pfluglosen Bedingungen die Böden kälter und der Maisaufgang verzögert war. Das Saatbett selbst soll mit einem gewissen Feinerdenanteil in der Keimzone vorbereitet werden. Ernte- oder Strohreste in der Saatrille müssen beseitigt werden da sie oft Störzonen für ein konkurrenzloses Wachstum bilden.  Die Saattiefe richtet sich nach Bodenfeuchte und Wetterprognose. Je feuchter desto flacher, bei trockenen Bedingungen nicht tiefer als normale Saattiefe (5 cm), besser Klutenräumer nutzen. Bei zu tiefer Saatgutablage verzögert sich der Aufgang und Folge dessen auch die Entwicklung der gesamten Maispflanze. Genetisch bedingt hat Mais bereits 5 Blätter im Embryo angelegt. Wird Mais tiefer als 5 cm abgelegt und herrschen dazu noch kalte und nasse Bedingungen, so leidet die Blattbildung und deren Entwicklung.

Mit der Keimfähigkeit, dem Feldaufgang und somit den Pflanzen pro ha bei der Aussaat werden bereits die ersten entscheidenden Ertragsfaktoren im Maisanbau festgelegt.

OPTIPLUS4 - Maisversicherung mit 4-fach Plus

Ein optimaler Beizschutz bringt klare Verbesserungen beim Feldaufgang von Mais. Je länger der Mais zum Auflaufen benötigt, desto wichtiger wird ein Beizschutz, da Verluste durch tierische Schädlinge und Pilze zunehmen. Die Beize muss daher als Zusatzversicherung in der Zeit der Auflaufphase bis zum 4-6 Blattstadium gesehen werden. Alles, was einen homogenen und zügigen Feldaufgang absichert, wie die Beizung mit Insektiziden, Fungiziden, Nährstoffen, bringt Ertragsstabilität. Mit der Beize OPTIPLUS4 ist folgender Rundumschutz gegeben:

Abbildung 3: Wirkung einer insektiziden Beizung in Abhängigkeit der Saatgutablagetiefe. (Bildquelle: Syngenta)

  1. Schutz vor Pilzbefall und Auflaufkrankheiten durch Fungizide
  2. Repellent schützt vor Vogelfraß
  3. Spurenelemente Zn + Mn fördern kräftiges Wurzelwachstum, steigern die Vitalität und erhöhen die Stresstoleranz der Pflanzen
  4. NEU: LCO-Signalmoleküle: Unterstützen die Mykorrhizabildung und verbessern so die Wasser- und Nährstoffeffizienz

Optional bietet die SAATBAU LINZ noch eine Insektizide Beize mit Force 20 CS an. Diese schafft bei moderatem Schädlingsdruck und einer Saatgutablagetiefe von 3 cm eine ausreichende Wirkung. Bei hohem Schädlingsdruck wird die Ausbringung von Granulaten empfohlen. Braucht der Mais aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen länger als drei Wochen verliert auch die Beize einen Teil ihrer Schutzwirkung.

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