22.12.2022

MME

Das steckt in der neuen Silomaisgenetik der SAATBAU LINZ

Milch, Fleisch und Biogas – aus all diesen Produktionssparten wäre Mais heute nicht mehr wegzudenken. In den vergangenen Jahren sind enorme Steigerungen bei Maiserträgen gelungen.

Die Gründe hierfür liegen zum einen in der Produktionstechnik der Landwirte, zum anderen in einer wärmeren Witt­erung und damit verbundenen Erhöhung der Reifezahlen und Verschiebung in Richtung Zahnmaisgenetik. Diese Veränd­erung brachte beim Körnermais in diesen warmen Jahren hohe Erträge mit niedriger Erntefeuchte und somit gesteigerter Wirtschaftlichkeit. Eine massive Konzentration auf Kornertrag und Erntefeuchte hat jedoch in der Sortenregistrierung wesentliche Kriterien für Silomais in den Hintergrund gedrängt.

Die Maiszüchtung der SAATBAU LINZ hat in den letzten zehn Jahren intensiv an Silomais gearbeitet. Das Ergebnis ist eine neue Silomaisgenetik, die verbesserte Pflanzeneigenschaften, allem voran rasche Jugendentwicklung und Kältetoleranz, mit einer deutlichen Qualitätssteigerung hinsichtlich gesunder Ernteware sowie besserer NDF-Verdaulichkeit und einem ausgewogenen Anteil an pansenstabiler Stärke kombiniert. Ein hoher Kornertrag alleine ist zu wenig, wenn man bei der Silierung einen wesentlichen Teil der Energie verliert, oder wenn diese nicht in Leistung umsetzbar ist. Silomaissorten, die eine Verbesserung aller Merkmale gewährleisten, werden mit MME – Milk-Meat-Energy gekennzeichnet.

Fokus von MME

Neben Ertrag wurde der Fokus auf ­folgende Selektionskriterien gelegt:

Verbesserte Pflanzeneigenschaften

  • Jugendentwicklung
  • Kältetoleranz
  • Standfestigkeit
  • Pflanzengesundheit
  • Stay-green

Qualitätskontrolle

  • gesunde Ernteware
  • stärkereicher Kolben
  • bessere NDF-Verdaulichkeit
  • höhere Futteraufnahme

MME-Sortenangebot

Endlich ist es gelungen in jedem ­relevanten Reifebereich eine Sorte zu finden, die diesen anspruchsvollen Selektionskriterien entspricht und auch gleichzeitig in der Ertragsskala ganz oben steht. Mit den ersten drei MME-Hybriden AMELLO (FAO 250), ATLANTICO (FAO 270) und FILMENO (FAO ca. 290) sind nicht nur Erträge gesichert, sondern alle relevanten Kriterien eines Top-Silomaises abgedeckt und die Basis für den Fortschritt in der Veredlung gelegt.

MME-Selektionskriterien

Als Selektionskriterium wurde in den Sorten-Eigenschaften die beiden besten APS (Ausprägungsstufen) herangezogen. Der Prozentsatz stellt den Anteil der in Österreich registrierten Sorten dar, welche das MME-Selektionskriterium erfüllen:

  • Jugendentwicklung: 16 %
  • Kältetoleranz
  • Stängelbruch und Sommerlager: 83 %
  • Blattabreife: 31 %
  • Helminthosporium turcicum: 36 %
  • Korntyp über 50 % Hartmais: 31 %
  • NDF-Verdaulichkeit (mind. 2% über Versuchsdurchschnitt) 9 %

Christian DORNINGER
Produktmanagement Mais