15.02.2022

Boosten Sie ihre Soja!

Die Sojabohne ist mittlerweile die beliebteste Alternativkultur der Österreicher. Die Anbaufläche wird im Jahr deutlich die 80.000 ha überschreiten und besitzt mehr als doppelt so viel Anbaufläche wie der Winterraps. Neue frühreife Sorten machen es möglich, dass Soja in allen wichtigen Ackerbaugebieten vertreten ist und bis 600 m Seehöhe kultiviert wird.

 

Die SAATZUCHT DONAU, inzwischen der erfolgreichste Sojazüchter in Europa, hat in den letzten Jahren Sorten von sehr früher Reife 0000 bis Reife 0 gezüchtet und erfolgreich in den verschiedenen Länder Europas registriert. Für Österreich kann man sagen, dass grob 2/3 der Flächen mit 00- Sorten und 1/3 mit 000- Sorten angebaut werden. Sortenhighlights am österreichischen Markt sind AURELINA, ADELFIA im 000 Bereich, als auch ALVESTA und ALTONA im 00 Bereich. Die Marktfrucht Sojabohne ist bio, als auch konventionell sehr gefragt und erzielt momentan gute Preise. Weiters sind die Verfügbarkeit und die hohen Preise von Düngemittel ein überzeugendes Argument mehr Soja anzubauen. Die Steigerung des Ertrages wirkt sich daher besonders positiv auf den Deckungsbeitrag aus. Dankend reagiert die Sojabohne mit Mehrerträgen, wenn man die Felder annähernd beikrautfrei zur Ernte bringt. Beides ist konventionell, als auch biologisch gut möglich. Soja besitzt eine gute Hitzeresistenz (bis 38°C), darf aber von Beginn Blüte bis zur Kornausbildung nicht dursten, um das volle Ertragspotenzial auszunutzen. Höchsterträge von über 5t/ha sind genetisch möglich. Neben gesundem Originalsaatgut ist eine ordentliche Impfung für Spitzenerträge wichtig, da die Sojabohne bei sehr hohen Erträgen bis zu 300 kg N/ha braucht, welcher Großteiles über die Knöllchen gesammelt wird.

Ertrags- und Qualitätssicherung durch Inokulierung

Die SAATBAU LINZ beschäftigt sich schon seit über 30 Jahren mit diesem Thema und hat verschiedene Inokulierformulierungen ausgetestet und bietet standardmäßig vorinokuliertes Saatgut an. Das Originalsaatgut wird mit der bewährten, und immer wieder weiterentwickelten FixFertig Technologie behandelt. FIXFERTIG ist erkennbar an der grünen Farbe und ist auch in der Bio-Landwirtschaft zugelassen. FIXFERTIG hat nach Aufbringung eine garantierte Haltbarkeit bei kühler Lagerung von zehn Wochen, ehe die Bakterienkonzentration abnimmt.

Es gibt natürliche Stresssituationen, bei denen FIXFERTIG an seine Grenzen kommt, z.B. bei trockenen oder zu nassen Bodenbedingungen, kühlen Bodentemperaturen oder niedrigen pH-Werten kann bei sojajungfräulichen Böden der Knöllchenansatz leiden. Dafür empfiehlt sich eine Nachinokulierung mit TURBOSOY® dem Premiuminokulat.

Turbosoy®

Hochwirksame Rhizobien

TURBOSOY® ist das effizienteste Inokulat für die Beimpfung von Sojabohnen und kann in der konventionellen und biologischen Landwirtschaft angewendet werden. Die Landwirtschaftskammer OÖ bestätigte mehrjährig Mehrerträge von bis zu 19 % zum unbehandelten Standard. Diese Mehrerträge sind einerseits durch eine optimale Bakterienformulierung andererseits durch eine hohe Konzentration von aktiven Bakterien in Kombination mit einem Spezial-Sticker (Kleber) möglich. Die Haltbarkeit nach der Aufbringung beträgt bei optimaler Lagerung bis zu 21 Tage. Das ermöglicht einen flexiblen Sojaanbau, da die Inokulierung im Vorfeld ohne Stress erledigt werden kann. Es können zwei verschiedene Packungsgrößen gewählt werden. Die Standardpackung reicht für 100 kg Saatgut, die Großpackung (TURBOSOY® MAXI) für 1.000 kg. Nach dem Öffnen der Vakuumbeutel ist es nicht mehr möglich, Restmengen für das Folgejahr aufzuheben.

So Funktioniert's

Zu betonen ist, dass eine Inokulierung direkt in der Sämaschine mit TURBOSOY<sup>®</sup> im Gegensatz zu HiStick<sup>®</sup> nicht möglich ist. Eine Antrocknungszeit von mindestens sechs Stunden ist zu empfehlen, damit das Saatgut ordentlich fließfähig ist bzw. um Verklebungen in der Sämaschine zu vermeiden. Eine Verdünnung mit wenig Wasser ist möglich, verlängert aber die Antrocknungszeit und ist in der Regel nicht notwendig. Auf keinen Fall Federweiß für ein schnelleres Antrocknen oder besseres Fließverhalten beimengen, da dieses Produkt die Feuchtigkeit und damit die Lebensgrundlage der Bakterien entzieht. Für eine bessere Sichtbarkeit des Inokuliergrades kann Lebensmittelfarbe dazu gemischt werden.

Kleinmengen können sackweise in eine Mischmaschine oder einen Behälter eingefüllt und per Hand oder mit schonenden Werkzeugen umgewälzt werden, während das Saatgut mit TURBOSOY® besprüht wird. Zum Besprühen können pneumatische Luftpistolen oder gereinigte Drucksprüher sowie Rückenspritzen herangezogen werden. Für eine gute Benetzung ist zu sorgen. Eine zu lange mechanische Bearbeitung soll vermieden werden, da Sojabohnensaatgut gegenüber mechanischen Schäden sehr empfindlich ist.

Die professionellste und gleichmäßigste Beimpfung von Großmengen erfolgt mit einem Chargenbeizer, der schonend und ganzflächig das Korn behandelt. Alternativ dazu kann der Zwangsmischer dienen. Schonendes Befüllen (niedrige Fallstufen), geringe Drehzahl, genug Abstand vom Rührwerk zur Mischerwand, kurze Mischdauer bzw. schonende Entleerung sind Voraussetzungen, um die Körner nicht zu beschädigen.

Mehr zur Anwendung

Haarrisse im Korn reichen aus, um die Keimfähigkeit zu reduzieren. Eine Möglichkeit größere Mengen einfach zu inokulieren besteht darin, einen BigBag mit einem Dosierschieber und einer Rutsche auszustatten, um die Sojabohnen beim Umfüllen in einen darunter positionierten BigBag während des Auslaufens zu besprühen.

Eine Inokulation mit einer Dosierschnecke ist möglich, jedoch ist die mechanische Beanspruchung der Körner hoch und damit Schäden am Korn wahrscheinlich. Das Beimpfen des Saatgutes soll in geschlossenen Räumen/Hallen (Schutz vor UV-Licht) vorgenommen und das Saatgut zwischen 4 °C und 20 °C gelagert werden. Beim Anbau darf das Saatgut auf keinen Fall der Sonne bzw. größerer Wärme ausgesetzt werden, um die Lebensfähigkeit der Bakterien zu erhalten.

Hat man alle ackerbaulichen Maßnahmen erfolgreich durchgeführt und noch das Glück zur richtigen Zeit genügend Niederschläge zu bekommen, steht einer erfolgreichen Sojaernte nichts im Weg. Sobald das Rascheln der Körner in den Hülsen zu hören ist, beginnt der optimale Erntezeitpunkt. Am besten funktioniert die Sojaernte mit einem Flexschneidwerk, welches auch tief angesetzte Hülsen erfasst und dadurch 200–300 kg mehr pro ha ernten kann.

Andreas AUINGER
Produktmanager Sojabohne
SAATBAU LINZ