04.06.2024
Pflanzenzüchtung ist aktiver und täglicher Umweltschutz
Saatgut Austria zum Umwelttag: Resistenzen und Sorteneigenschaften minimieren Produktionsmitteleinsatz
Die Pflanzenzüchtung setzt täglich auf den Feldern und im Gartenbau ein Zeichen für die Umwelt: Innovative, klimafitte, tolerante und resistente Sorten reduzieren durch den Mehrertrag CO2-Emissionen und den Wasserverbrauch im Ackerbau. Zudem tragen sie zur Erhaltung von Naturflächen bei“, betont Michael Gohn, Obmann von Saatgut Austria, zum Weltumwelttag am 5. Juni. Vor allem im Bio-Bereich haben der Züchtungsfortschritt und die unterschiedlichen Sorteneigenschaften eine Schlüsselstellung für gesunde Bestände – vorausgesetzt, die Landwirte und Gartenbaubetriebe säen Z-Saatgut der neuen Sorten.
Der enorme Nutzen der Pflanzenzüchtung lässt sich auch in Zahlen darstellen: Ohne Züchtungsfortschritt in der EU hätte die globale Landwirtschaft in den letzten zwei Jahrzehnten fast 50 Milliarden Kubikmeter mehr Wasser benötigt. Das entspricht dem Volumen des Gardasees. Und der Züchtungsfortschritt der europäischen Pflanzenzüchter hat dank des Mehrertrags in den letzten 20 Jahren zum Erhalt von 21,5 Millionen Hektar Naturfläche beigetragen. Durch die Vermeidung negativer Landnutzungsänderungen konnten so insgesamt fast 4 Milliarden Tonnen direkte CO2-Emissionen vermieden werden.
Züchtung trägt zu Pflanzengesundheit bei
Der Pflanzenzüchtung sind in den vergangenen Jahrzehnten entscheidende Erfolge bei Resistenzen gelungen. So sind neue Gersten- und Weizensorten weniger krankheitsanfällig als jene in den 1980er und 1990er Jahren. Praktische Bedeutung haben vor allem Resistenzen gegen Nematoden, Virus- und Pilzkrankheiten.
„Resistenzen sind jedoch keine unveränderlichen Eigenschaften. Daher braucht es eine hohe Innovationskraft in der Pflanzenzüchtung, um stetig neue und innovative Sorten zu züchten. Der Einsatz von Z-Saatgut ist somit eine kostengünstige Maßnahme für den Umweltschutz und gesunde Kulturpflanzen, die zu einem hohen Selbstversorgungsgrad mit hochwertigen Nahrungsmitteln aus einer regionalen Produktion beitragen“, so Gohn.
Saatgut Austria ist die Vereinigung der Pflanzenzüchter, Saatgutproduzenten und Saatgutkaufleute Österreichs und übernimmt die Vertretung der gemeinsamen Interessen der Saatgutwirtschaft. Zu den Mitgliedern zählen 25 Firmen, drei Institutionen und zehn Einzelpersonen. Der Obmann der Vereinigung ist Michael Gohn (Probstdorfer Saatzucht), seine Stellvertreter sind Johann Blaimauer (RWA), Johann Birschitzky (Saatzucht Donau) und Erich Schwarzenberger (Samen Schwarzenberger).
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